Christchurch (Neuseeland) 03.01. – Museum hoch drei

Das Beste, was man in Christchurch bei permanentem Regen tun kann, ist:
ins Museum gehen, anschließend ein Café aufsuchen, dann ein weiteres Museum ansteuern, noch ein Museum anschauen und dann wieder nach Hause gehen.
Da sich unsere Unterkunft in der Nähe des Zentrums befindet, war der Rundgang mit Regenschirm zu machen, ohne besonders nass zu werden. Museumsbesuche kosten in Neuseeland – wie auch schon in Australien –  keinen Eintritt, man wird manchmal nur um eine Spende gebeten.

Los ging es in der “Christchurch Art Gallery“: das Museum wurde erst am 19. Dezember 2015 nach fünfjähriger Schließung wiedereröffnet. Nach dem Erdbeben 2011 war das Gebäude zunächst als Krisenzentrum genutzt, anschließend  weitgehende Reparaturen durchgeführt und die Erdbebensicherheit weiter verbessert worden, bevor es wiedereröffnet werden konnte. Der Besucherandrang am Sonntag Nachmittag war recht groß.

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Christchurch Art Gallery von außen – ein Foto von unserem gestrigen Abendspaziergang
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Reger Besucherandrang an einem verregneten Sonntagnachmittag

Ein Traum aus regenbogenfarbenem Zucker wurde in der Ausstellung “The newest new world” gezeigt:

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Pip & Pop – Journey in a dream

In der “Beasts”-Ausstellung fanden wir folgende Highlights:

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Francis Upritchard – Husband and wife
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Yvonne Todd – Anonymous Cat
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Michel Tuffery – Povi Christkeke

Tolle Maori-Portraits von C.F. Goldie konnten wir auch bewundern:

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Charles Frederick Goldie – Ina Te Papatahi

Nach dem Elefant in “The world turns” im Museum von Brisbane gab es ein Wiedersehen mit dem neuseeländischen Künstler Michael Parekowhai, dieses Mal war ein Stier der Hauptdarsteller:

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Michael Parekowhai – Chapman’s Homer

Unser zweites Ziel war das YMCA: auf unserem kleinen Stadtrundgang gestern Abend hatten wir schon viele Bilder von Street Art-Künstlern gesehen – aktuell findet in den Räumen des YMCA das “Spectrum Street Art Festival” statt. Ziel ist es, mit den Spenden der Besucher ein permanentes Museum für diese Kunstrichtung zu bauen.

Im ersten Ausstellungsraum hatte der Künstler Sofles unterschiedliche Teile eines Bildes auf einzelne Glasscheiben gesprüht – das Gesamtwerk konnte man erst erkennen, wenn man sich im richtigen Winkel vor das Bild stellte.

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Sofles – In Perspective

Die Street Art-Künstlerin Flox versetzte uns in den Kiwi-Dschungel:

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Flox – Kiwi Jungle

Statt anonymen Katzen noch ein Kunstwerk für den Hundefreund:

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Telmo & Miel

Im letzten Ausstellungsraum präsentierten die Künstler ihre Phantasiegemälde auch auf riesigen Spraydosen:

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Spraydose rechts: Maori Girl von Deow

Nach dem YMCA führte uns der letzte Museumsbesuch zum “Canterbury Museum“: die Schwerpunkte dieses Museums liegen auf der Geschichte der Maoris und den Entdeckungsfahrten in die Antarktis – Christchurch war und ist der wichtigste Ausgangspunkt zur Entdeckung und Erforschung der Antarktis.

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Da geht es einem Moa an den Kragen – kein Wunder, dass der flugunfähige Laufvogel heute ausgestorben ist
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Die Gerätschaften der ersten Südpolexpeditionen sahen noch bescheidener aus

Mit der “Heritage Street” wurde eine viktorianische Handelsstraße des 19. Jahrhunderts mit Läden wie dem Schuhmacher, Eisenwarenhändler oder dem Tuchhändler rekonstruiert. Eine weitere große Abteilung widmet sich der neuseeländischen Vogelwelt.

Neben der Sonderausstellung zu Leonardo da Vinci-Mechaniken, die in Modellen anschaulich präsentiert wurden, waren in der “Corrugations”-Schau Wellblech-Kunstwerke des neuseeländischen Bildhauers Jeff Thomson zu sehen:

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Was man aus Wellblech so alles machen kann
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Isser nicht süß?
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Vielleicht was für den Briefkasten zu Hause?

So viel Kultur an einem Tag forderte ihren Tribut: erschöpft traten wir den Heimweg an und freuten uns auf die Pizza beim Italiener unserer Wahl.

Morgen soll das Wetter besser werden: geplant ist ein Abstecher in die Umgebung von Christchurch – warten wir’s ab.

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