San José (Costa Rica) 10.02. – “The Fog – Nebel des Grauens”

Eigentlich war die Überschrift des heutigen Beitrags erst für morgen gedacht, denn Monteverde – unser Ziel für die beiden kommenden Tage – ist bekannt für seine Nebelwälder. Unser Ausflug gestern nach Zarcero wie auch heute nach Cartago führte uns allerdings ebenfalls in die Wolken.

Sah das Wetter in San José mit blauem Himmel und Sonnenschein bei 23 Grad noch gut aus, änderte sich dies mit jedem Kilometer, den wir nach Südosten fuhren: in Cartago waren es gerade noch 17 Grad – bei stürmischem Wind und Nieselregen recht ungemütlich. Nur 300 m höher als San José gelegen, beeinflusst die Lage am Fuße des Vulkans Irazu zusätzlich das Wetter der Stadt. Den Besuch des “Lankester Botanischen Gartens” wie auch die Fahrt nach Orosi, dem Herzen des Kaffeelandes, ersparten wir uns daher und schauten uns lediglich Catargo an.

Die Stadt, die bereits 1563 gegründet wurde, war Costa Ricas Hauptstadt während der Kolonialzeit. Heftige Erdbeben trafen die Stadt in den Jahren 1630, 1656, 1718, 1756, 1822, 1841 und 1910. Ein Ausbruch des Vulkans Irazu im Jahr 1723 zerstörte die Stadt ebenfalls und auch der Ausbruch von 1963 fügte der Stadt großen Schaden zu. Ob es hier Gebäudeversicherungen gegen Naturgewalten gibt?

Die “Basilica de Nuestra Senora de Los Angeles” beherbergt die Statue der Landesheiligen.

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Die Basilika wirkt in Cartago wie ein Fremdkörper

Die Kirche, deren Baustil an byzantinische Bauwerke in der Grundform des Oktogons erinnert – die Bauform kennt man auch vom Aachener Dom -, ist Pilgerstätte von kranken und gebrechlichen Gläubigen.

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Innenraum der “Basilica de Nuestra Senora de Los Angeles” – Gläubige rutschen auf den Knien betend bis zum Altar

Der verehrten “Mutter Gottes”-Statue, die wegen ihres dunklen Aussehens auch “La Negrita” genannt wird, werden heilende Kräfte zugesprochen. Pilger bringen kleine Metallnachbildungen von menschlichen Gliedmaßen mit, um sich durch Fürsprache Heilung zu erhoffen. Es gibt Beine, Arme, Augen, Ohren, Nasen, Lunge, Brüste usw. zu sehen.

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Fürbitten für Brust-, Lungen- und Augenleiden

Anschließend statteten wir noch dem Friedhof der Stadt einen Besuch ab. Die Gräber sind nahezu alle mit weißen Kacheln versehen. Kein Witz: Anstelle eines Gärtners hält eine Putzfrau die Gräber sauber.

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“Cementerio General” in Cartago

Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft mussten wir auf der Autobahn südlich an San José vorbei und stellten fest, dass dies nachmittags gegen vier Uhr keine wirklich angenehme Sache ist: zu Fuß wäre man bestimmt schneller unterwegs, Hupen gehört zum guten Ton und Fahrspurwechsel von Verkehrsteilnehmern quer über vier Fahrspuren hinweg sind keine Seltenheit:

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Autobahn in Costa Rica – mehr Parken als Fahren

Der Verkehr wird auf unserer Weiterfahrt morgen sicherlich abnehmen – hoffen wir, dass die Schlaglöcher nicht in gleichem Maß zunehmen.

Auf der Fahrt durch die Umgebung von San José haben wir gesehen, dass bereits alle großen “Fast Food”-Ketten in Costa Rica vertreten sind, wobei unserer Einschätzung nach “Mc Donalds” eine Spitzenposition einnimmt. Huhn scheint überall die wichtigste Zutat zu sein.

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