Die Tiere rund um unsere Lodge ließen uns nicht einmal in Ruhe frühstücken: schon früh am Morgen posierten sie und forderten uns zum Fotografieren auf. Die Anole direkt neben unserem Frühstückstisch versuchte, uns mit ihrer Kehlfahne zu beeindrucken – was ihr zweifelsohne gelang.
Nach dem Frühstück stand die Erkundung der näheren Umgebung unserer Anlage auf dem Programm: der einstündige Pfad zu einer Beobachtungsplattform erwies sich zunächst als kleine Säuberungsaktion des Waldwegs von lästigen Spinnennetzen. Auch wenn wir damit das Tageswerk der Tiere zerstörten: besser, als ihnen ins Netz zu gehen.
Die Beobachtungsplattform erwies sich – entgegen der Ankündigung – nicht wirklich stabil und Tiere gab es dort auch keine zu sehen. Am häufigsten konnten wir Blattschneiderameisen beobachten, die sehr fleißig – unter Optimierung ihres Logistikprozesses – pünktlich ihre Lieferung zustellten.
Wieder in unserer Lodge angekommen ging es unter Dusche – haben wir schon erwähnt, wie heiß und feucht es im Regenwald so ist? Alex kletterte danach in die vor’m Haus befestigte Hängematte, die sie bis zum Abendessen tapfer verteidigte. Einzige Ausnahme war der Besuch von fünf Hellroten Aras auf einem Baum direkt neben unserem Häuschen: für kurze Zeit ließ sich Alex überzeugen, ihre Wohlfühlposition zu verlassen.
Die Vögel machten sich lautstark über die Früchte her.
Um halb vier begleitete Jochen das Studenten-Team zum nahegelegenen, heute verlassenen Farmerhaus: einem Relikt aus der Zeit, als das Gelände noch als Kakao- und Bananenplantage genutzt wurde. Ziel war das Auslesen der Bilder einer Fotofalle, um den Besuch eines Ozelots nachzuweisen. Die Ergebnis war positiv: auf drei von ungefähr 3000 Fotos war die Katze zu sehen. Nach dem Ausflug zum Farmerhaus ging Jochen noch einmal zum Strand runter, um Pelikane zu beobachten – es lief ihm allerdings “nur” ein Weißrüssel-Nasenbär über den Weg.
Der Strand war menschenleer – wüssten wir nicht, dass uns übermorgen wieder ein Boot zurück bringt, könnten wir uns wie Robinson und Freitag fühlen.
Nach dem leckeren Abendessen – Schweinefilet mit Maniokpüree und Chayotengemüse – versuchten wir zusammen mit Luca und Petra wieder, nachtaktive Tiere rund um das kleine Biotop zu entdecken. Hier die Ergebnisse:
Neid! Wunderschön!
Aber was habt Ihr da für Feigenbäume? Die Südeuropäischen haben gänzlich andere Blätter…
Da hast Du wohl recht, die Früchte im Baum erinnerten uns an Feigen und Luca erzählte uns, die Aras fressen gerne Feigen. Wenn man aber auf die Blätter schaut, ist es wohl kein Feigenbaum….
Weiterhin gut aufpassen!