Phnom Penh (Kambodscha) 30.09. – Zuhause bei Königs und ein Blick in die Vergangenheit

Der König von Kambodscha war zwar heute zuhause – die Flagge an seinem Palast war gehisst – er hatte jedoch keine Zeit, uns zu empfangen. Was soll man schon von einem 62-jährigen Junggesellen erwarten, der seine Nichten und Neffen adoptieren muss, um einen Nachfolger zu haben. Trotzdem hat er es ganz nett: sein Wohnhaus liegt direkt neben dem Thronsaal, und in der benachbarten Silberpagode mit 5329 silbernen Bodenfliesen thront ein mit über 9500 Diamanten dekorierter Buddha.

03_Koenigspalast
Königspalast

Im Nationalmuseum konnten wir dann Skulpturen aus prähistorischen Zeiten über die Angkor-Periode bis zum Khmer-Reich bewundern: wir haben die drei hinduistischen Hauptgötter “Shiva”, “Vishnu” und “Krishna” sowie deren Reittiere kennengelernt und buddhistischen Skulpturen aus verschiedenen Epochen gesehen. Fotografieren war innen leider verboten, daher nur ein Foto vom Innenhof:

04_Museum
Innenhof des Nationalmuseums

Erschreckend war der anschließende Besuch des Kriegsmuseums, das Einblicke in die dunkle Seite der Geschichte Kambodschas demonstrierte: während der Schreckensherrschaft von Pol Pot wurde eine umgebaute Schule zum Foltergefängnis, in dem Tausende von Menschen zu Tode kamen. Unser Reiseleiter zeigte uns in der Ausstellung die Fotos seiner Eltern, die ebenfalls in dem Gefängnis ermordet wurden – wie alle anderen Intellektuellen (oder einfach nur Brillenträger, die dafür gehalten wurden), die bei den Roten Khmer unerwünscht waren.

Der Gang über den Zentralmarkt war dann wieder ein erfreulicheres Erlebnis:
Hier bekommt man wirklich alles, was das Herz begehrt – und was man von bekannten Marken imitieren kann. In der Markthalle funkelt Schmuck mit Uhren aller namhaften Schweizer Herstellern um die Wette und die Sonnenbrillen sind natürlich alle von Ray Ban – wenn man dem Aufkleber glaubt.

05_Markt
Zentralmarkt

Um die Halle herum gruppieren sich Läden mit Kleidung, Schuhen, Handtaschen, Haushaltswaren und elektronischen Geräten.

Besonders beeindruckend – auch geruchstechnisch – ist der Teil des Marktes, in dem Meerestiere verkauft werden. Die Hygienestandards entsprechen nicht gerade unseren Vorstellungen, bei der Hitze sind auch nicht alle Lebensmittel ausreichend gekühlt.

Wir haben die erste frische Kokosmilch probiert – kann man machen, muss man nicht – und konnten uns am folgenden Stand gerade noch so zurückhalten:

07_Snacks
Kakerlake oder Spinne gefällig?

2 Kommentare

  1. Na ja Kakerlaken und Spinnen muss nicht unbedingt sein zumal heute Schnitzeltag ist !!! P.S. Sehr schöne Bilder und Kommentare und weiter viel Spaß euch zwei !!!

    1. Das mit dem Schnitzel im Kambodscha gestaltet sich in der Tat etwas schwieriger, wobei wir hier in Siem Reap tatsächlich ein Restaurant bei tripadvisor gesehen haben, das Schnitzel auf der Speisekarte stehen hat. Da die regionale Küche aber sehr lecker ist, sind wir noch nicht in Versuchung geraten. Wahrscheinlich werden wir aber nach den 12 Tagen Südostasien erst mal eine längere Zeit keinen Reis mehr essen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert