Nach einem schönen Indo-Forum-Treffen gestern in Leipzig fuhren wir gegen Mittag nach Dresden. Der grundlegende Unterschied zwischen Leipzig und Dresden bestand für uns zunächst einmal darin, dass die Armatur für die Toilettenspülung im Vergleich zu gestern vertauscht angebracht ist und wir anstelle von Zimmer 333 nun drei Nächte im Zimmer 309 übernachten werden – in beiden Städten hatten wir ein Motel One gebucht.
Das war es dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Nach dem Einchecken nutzten wir das herrliche Wetter für einen ersten Bummel durch den historischen Teil Dresdens. Start war am Theaterplatz, um den sich eine Vielzahl berühmter Gebäude gruppieren: Semperoper, Zwinger, Residenzschloss und Hofkirche sind dort bei einem Rundumblick zu sehen. Da unser letzter Dresden-Besuch schon 13 Jahre zurück liegt, konnten wir uns noch an einiges erinnern, vieles hatten wir jedoch leider schon wieder vergessen.
2003 hatten wir zwar das Innere der Hofkirche besichtigt, die Gruft der sächsischen Herrscherfamilie Wettiner war jedoch aufgrund des Elbe-Hochwassers und der in dem Zusammenhang entstandenen Schäden gesperrt gewesen. Beim heutigen Tag des offenen Denkmals erklärte uns eine schätzungsweise zwölfjährige Schülerin ausführlich die Geschichte der Grablege in der Stiftergruft. Dabei erwähnte sie auch das Gefäß, in dem das Herz August des Starken aufbewahrt wird. Angeblich hören Frauen, zu denen August sich hingezogen fühlt, sein Herz schlagen, sobald alle Männer den Raum verlassen haben. Alex hörte nichts – ihr Herz ist ja auch bereits vergeben.
Lebendige Abbildungen der Herrscher des Wettiner Adelsgeschlechts sahen wir wenig später beim sogenannten Fürstenzug, einem auf Meißner Porzellanfliesen dargestellten Reiterzug, auf dem die Ahnengalerie der Wettiner von 1127-1873 abgebildet ist.
Anschließend ging es zum Wahrzeichen der Stadt, der Frauenkirche. Bei unserem letzten Besuch war die Laterne der Kuppel noch eingerüstet.
Ein bisschen Werbung für das nahegelegene Meißen kann sicher nicht schaden: Vor dem Taschenbergpalais wurde ein lächelnder Buddha aus dem 18. Jahrhundert, die sogenannte “Meissener Wackelpagode”, überlebensgroß nachgebaut. Vielleicht bewegt das asiatische Motiv ja auch einige fernöstliche Touristen dazu, ihren Geldbeutel zu öffnen und ein Souvenir aus sächsischem Porzellan mit nach Hause zu nehmen.
Zum Abschluss des heutigen Tages schlenderten wir durch den Innenhof des Zwingers. Die in den Gebäuden ringsum gruppierten Museen werden wir uns bei dem aktuell sonnigen Wetter aber sicher für unseren nächsten Besuch aufsparen. Vielleicht gehören wir dann ja auch bereits zu den “Alten Meistern” und werden ausgestellt.
Abendessen gab es mit Blick auf die Semperoper im Café Schinkelwache.