Nisaki / Korfu (Griechenland) 22.09. – Der Berg ruft

Jeden Morgen mit einem herrlichen Sonnenaufgang über der albanischen Küste aufzuwachen, mag auf Dauer seinen Reiz verlieren, aber bei unserem knapp zwei-wöchigen Urlaub waren wir jeden Morgen aufs Neue von dem Farbenspiel am Horizont beeindruckt.

Diesen Ausblick vom Balkon unseres Hauses können wir leider nicht mitnehmen

Am letzten Tag unseres Urlaubs wollten wir hinauf zum Berg Pantokrator, dessen Gipfel Jochen gestern bereits aus der Nähe gesehen hatte. Bisher waren wir bei unseren Ausflügen in den Westen und Norden der Insel immer in einem großen Bogen um ihn herum entlang seiner Hänge gefahren. Das Massiv des Pantokrators – mit über 900m der höchste Berg der Insel – beherrscht den Nordosten Korfus, nicht verwunderlich daher sein Name: Pantokrator bedeutet so viel wie “Allesbeherrscher”.

Von Pirgi an der Ostküste schlängelt sich die Straße in unzähligen Serpentinen den Berg hinauf, bis irgendwann der Gipfel auftaucht: Der letzte Kilometer war bis vor einigen Jahren aufgrund der schlechten Straßenverhältnisse ein kleines Abenteuer, für unseren fahrbaren Untersatz stellte er jedoch keine große Herausforderung dar.

Auch die letzten Höhenmeter werden wir sicher noch schaffen
Noch ein kleiner Zwischenstopp auf den letzten Metern zum Gipfel

Nachdem wir einen Parkplatz gefunden und die Handbremse fest angezogen hatten, machten wir uns auf zur Erkundung des Gipfels und genossen den herrlichen Rundumblick bis nach Korfu Stadt und über die albanische Küste.

Panorama nach Osten: Links im Hintergrund Albanien …
… und rechts ist die Inselhauptstadt im Hintergrund zu sehen

Auf dem Gipfel des Bergs hatte man bereits im 14. Jahrhundert ein Kloster errichtet, das jedoch zerstört und im 17. Jahrhundert in der heutigen Form wieder aufgebaut wurde. Pantokrator wird auch mit “All- und Weltenherrscher” übersetzt, “Christus Pantokrator” bezeichnet einen bestimmten Typus der Christusdarstellung in der Ikonographie, es scheint also nur folgerichtig, an diesem unwirtlichen und windigen Ort ein Kloster zu erbauen. Sehenswert ist es allemal und wir möchten uns gar nicht vorstellen, mit welchen Strapazen der Bau des Klosters verbunden war.

Nicht besonders groß ist der Innenraum der Kirche, jedoch reich geschmückt
Ein Blick nach oben ins Deckengewölbe

Auf dem Rückweg entdeckten wir eine Spezies, die wir auf Korfu noch nicht zu Gesicht bekommen hatten: Ein Hirte führte seine Ziegenherde über die karge Landschaft des Pantokrator-Massivs.

Einfach nur fressen

Während die Ziegen mit einfacher Kost vorlieb nehmen mussten, umrundeten wir den nördlichen Teil der Insel im Uhrzeigersinn entlang der Küste bis nach Kalami, einer Bucht ganz in der Nähe unseres Ferienhauses. Dort hatten wir Thomas Place für unser letztes Abendessen ausgesucht: Das Restaurant wird von einer sehr freundlichen Familie geführt, man serviert das Abendessen direkt am Strand, wo wir unseren letzten Sonnenuntergang genießen konnten.

Herrlich
Noch einmal die wunderschönen Farben ins uns aufnehmen, bevor es nach Hause geht

Am nächsten Morgen klingelte um kurz vor sieben der Wecker, eine Stunde später waren wir auf dem Weg zum Flughafen und gegen halb neun gaben wir unseren Mietwagen am Flughafen zurück. Was uns allerdings dort eineinhalb Stunden vor dem Flug in der Abflughalle erwartete, darauf waren wir nicht vorbereitet: Eine Stunde zuvor hatte es demnach einen Stromausfall gegeben, der dazu führte, dass keine Passagiere abgefertigt werden konnten. Die Halle platzte nun aus allen Nähten und das Personal war mit der Masse an reisewilligen Touristen überfordert, ein Flug musste sogar auf den nächsten Tag verlegt werden. Nach ewig langem Schlangestehen konnten wir glücklicherweise noch rechtzeitig einchecken, die Sicherheitskontrolle durchlaufen und unseren Flieger relativ pünktlich besteigen.

Schön war es auf Korfu – das war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir uns diese Insel ausgesucht haben, um dem deutschen Herbst zu entfliehen und noch ein bisschen Sonne zu tanken.

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