Stockholm (Schweden) 31.03. – Knäcke zum Frühstück und Vasa am Nachmittag

Frohe Ostern!
Knack knack, ein Brot

Das Brot zum Frühstück ließ bisher keine Wünsche offen und so waren wir bisher noch nicht in die Verlegenheit gekommen, Knäckebrot zu essen. Aber getreu Jochens Motto “Buffet ist nichts für mich” musste das komplette Frühstücksbuffet durchprobiert werden – also auch das angebotene Knäckebrot. Im Vergleich zu den in Deutschland erwerbbaren knochenharten “Pressgetreideplatten mit Körnern” war kein wirklich großer Unterschied auszumachen. Damit ist diese Aufgabe auch erledigt und morgen steht wieder ordentliches Brot auf dem Frühstücksplan.

Heute erkundeten wir die Insel Djurgården (auf deutsch Tiergarten), die Museumsmeile und das grüne Herz von Stockholm ist. Hier, im ehemaligen Jagdgebiet von Stockholm, befinden sich unter anderem das ABBA Museum, das Museum Junibacken, das jüngeren Besuchern die Welt von Astrid Lindgrens Kinderbuchfiguren zeigt, sowie zwei weitere Museen, die wir uns anschauen wollten: das Freilichtmuseum Skansen und das Vasa-Museum.

Erste Hürde, nach Djurgården zu kommen, war der Kauf eines Straßenbahntickets. Jochen war sicher, an der Straßenbahn-Haltestelle einen Automaten zu finden, bei dem man die von Alex’ Arbeitskollegin ausgeliehene Karte mit Guthaben versehen kann, doch Schweden ist beim bargeldlosen Bezahlen so weit vorne, dass es an den Haltestellen keine Automaten mehr gibt. Man muss sich entweder vorher eine wiederaufladbare Karte kaufen und diese an zentralen Punkten in der Stadt mit entsprechendem Guthaben versehen oder man bezahlt per App auf dem Handy.
So kam es, dass wir, an der betreffenden Haltestelle angekommen und die nächste Bahn nach  Djurgården schon vor Augen, nochmal zurück zum Sergels Torg laufen mussten, um dort unsere Karte aufzuladen.

Zurück an der Straßenbahn-Haltestelle konnte die Fahrt mit der Linie 7 nach  Djurgården beginnen. Doch wie entwertet man sein Ticket, wenn es dafür keinen Automaten gibt? Richtig: Das Personal, was man an anderer Stelle eingespart hat, läuft nun durch die Straßenbahn und bucht den fälligen Betrag per Maschine von der Karte ab. Hier ist aus unserer Sicht noch Potenzial nach oben.

Wir stiegen an der Haltestelle Skansen aus und betraten das Freilichtmuseum, in dem alte Bauernhäuser aus unterschiedlichen Regionen Schwedens abgebaut und hier wieder errichtet wurden. Zudem wurde für Kinder ein kleiner Vergnügungspark gebaut und in Gehegen einheimische Tiere den Besuchern näher gebracht, unter anderem auch Elche. Es ist also für den jeden was dabei – aber seht selbst.

Schulhaus und Glockenturm ohne Kirche
Hoffentlich ist im diesem Dreckklumpen auch was Essbares drin
Ihm ist bestimmt nicht kalt
Kleiner Wettstreit, wer den Mund am weitesten aufreißen kann
Ich glaub, ich werd’ zum Elch
Klack klack, ein Rentier.. oder auch zwei
Blick auf das Nordische Museum
Nach eigener Aussage hat die Dame vor kurzem noch Heavy Metal in Deutschland gespielt – jetzt auf der Fidel im Freilichtmuseum
Der ehemalige Lebensmittel-Laden von außen …
… drinnen werden heute sehr leckere Zuckerbrezeln mit Kardamom verkauft, eine natürlich auch an uns

Nach so viel Zeit an der frischen Luft lag das nächste Highlight, das wir nach einem kurzen Spaziergang erreichten, abgedunkelt in einem eigens dafür gebauten Museum. Alleine im Jahr 2016 zählte das Vasa-Museum über 1,3 Mio. Besucher aus aller Welt.

Das Museum beherbergt das Kriegsschiff Vasa, das auf seiner Jungfernfahrt am 10. August 1628 kurz nach dem Stapellauf durch eine Windböe in Schieflage geriet und sank. Zu viele Kanonen, ein zu hoher Aufbau und eine zu geringe Breite des Rumpfs waren die Ursache für das Unglück. Drei Jahre hatte man an dem Schiff gebaut, die erste und letzte Fahrt dauerte dagegen nur wenige Minuten.

333 Jahre später gelang es, das im kalten schwedischen Wasser gut erhaltene Schiff zu bergen. Daran schloss sich ein langer Prozess des Konservierens an – alleine 17 Jahre lang besprühte man das Schiff mit Polyethylenglycol, um es zu konservieren und anschließend der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Man baute dazu eigens ein Museum um das Schiff herum. Mit seinen Verzierungen aus hunderten geschnitzten Skulpturen ist das Schiff sicherlich die Hauptattraktion für einen Stockholm-Aufenthalt.

Das Modell zeigt, wie das Schiff vor knapp 400 Jahren aussah – allerdings währte die Dauer der Bewunderung nur sehr kurz
Ein ganzes Museum für ein Schiff
Blick auf den Bug des Schiffes
95% des Schiffes sind im Original erhalten
Das prunkvoll geschnitzte Heck der Vasa

Nach einer kleinen Pause im Museumscafé starteten wir den Rückweg von Djurgården über den Strandvägen Richtung Innenstadt. Hier in Östermalm stehen in direkter Meeresnähe die wohl exquisitesten Adressen der Stadt – herrschaftliche Häuser reihen sich aneinander.

Die Uferpromenade von Östermalm macht schon was her
Zum Tretbootfahren ist es dann doch noch ein bisschen zu kalt
Königliches dramatisches Theater

Da bis zum Abendessen noch ein wenig Zeit war, besichtigten wir auf dem Nachhauseweg die Klarakirche.

St. Klara – Kirchturm, Kirchenschiff, Kirchenfenster – muss eine Kirche sein
In dem lichtdurchfluteten Inneren sind vor allem die schönen Deckengemälde sehenswert

Um 18 Uhr sollte hier ein kostenloses Orgelkonzert stattfinden, uns stand jedoch nach so vielen Eindrücken mehr der Sinn nach einem ordentlichen Abendessen. Nach schwedischer und italienischer Kost in den letzten beiden Tagen wollten wir heute im Restaurant Tjabba Thai thailändisches Essen probieren.

Alex bestellte eine Limonade, bekam aber einen Cocktail geliefert – nicht schlecht im Geschmack, aber doch am Ziel vorbei, zumal Alkohol in Schweden extrem teuer ist.  Jochen hatte sich ein Curry mit Schärfegrad 2 bestellt, was schon hart an der Schmerzgrenze lag, wie sich beim Probieren herausstellte – nicht auszudenken, die Bedienung hätte auch ihn falsch verstanden und das einzige auf der Karte stehende Gericht mit unglaublichem Schärfegrad 6 serviert.

Rotes Curry – erhält eine klare Empfehlung
Man nehme gebratenen Reis, füge Hühnchen, Gemüse und Ei hinzu und presse das Ganze in eine Kugelform – fertig ist Khao Pad Gai

Nach zweieinhalb Tagen zu Fuß durch die Stadt waren wir danach froh, wieder im Hotel angekommen zu sein und uns von den Schuhen zu befreien – morgen steht ja auch noch ein vollgepacktes Besuchsprogramm auf dem Plan.

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