Beaune (Frankreich) 01.06. – Entlang der Weinberge der Côte d’Or

Unser nächstes Ziel Beaune liegt nur einen Katzensprung von Dijon entfernt – über die Autobahn ist man in etwas mehr als einer halben Stunde da. Wir hatten es allerdings nicht eilig, da mit der Inhaberin unserer Unterkunft in Beaune – ein Appartement mitten im Zentrum – 16 Uhr für die Schlüsselübergabe vereinbart war.

Noch in Dijon schlenderten wir auf dem Weg vom Hotel zum Parkhaus in der Nähe der Markthallen erst mal über den Markt und schauten dem bunten Treiben zu. Da wir  früher als gestern vor Ort waren, herrschte deutlich mehr Betrieb.

Obst und Gemüse
Käse wohin das Auge reicht

Für die anschließende Fahrt nach Beaune wählten wir die gemächliche Route durch die alten Weindörfer der Region entlang der Route des Grand Crus. “Grand Cru” bezieht sich im Burgund auf die Klassifizierung der Weinlagen: Grand Crus sind beste Weinlagen – was der jeweilige Winzer jedoch daraus macht, ist seine Sache und bedeutet nicht zwingend, dass der Wein aus diesem Weinberg etwas besonderes ist. Die Landschaft und die Dörfer an der Côte d’Or ähneln ein wenig der Pfalz in Deutschland, in jedem Ort preisen die Winzer ihren Wein und die Besichtigung ihrer Keller an.

Wein wohin das Auge schaut

Etwa in der Mitte zwischen Dijon und Beaune liegt der Weinberg Clos de Vougeot mit gleichnamigem Schloss, das ursprünglich ein Landgut des Klosters Cîteaux war.

Clos de Vougeot

Bevor wir den Rundgang starten und einen aufwendig produzierten Film über die Geschichte der Anlage anschauen konnten, bremste uns ein heftiger Regenschauer aus – eine gute Gelegenheit für eine genauere Inspektion der angebotenen Waren im Souvenirshop.

Il pleut

Nach dem Regen wagten wir uns auch in den Innenhof:

Heute findet in den alten Gemäuern jedes Jahr die Zusammenkunft der Weinbruderschaft Chevaliers du Tastevin statt: Seit dem 15./16. Jahrhundert wird der Wein anhand einer Weinprobierschale aus Silber namens Tastevin verkostet. Am ersten Tag des burgundischen dreitägigen Festes “Trois Glorieuses” werden neue Chevaliers inthronisiert und anschließend zum gemeinsamen Galadinner geladen.

Der Festsaal …
… die Probierschale, der Tastevin …

Außer dem Festsaal kann man die vier riesigen Weinpressen und den Weinkeller besichtigen. Warum man in dieser tollen Umgebung bisher nicht darauf gekommen ist, Weinproben zu veranstalten – wir können es nicht nachvollziehen.

… und der Weinkeller

Da wir noch ein bisschen Zeit bis zur Übernahme unseres Appartements hatten, fuhren wir zur Produktionsstätte von Veuve Ambal, einem großen Hersteller von Crémant de Bourgogne. Das Herstellungsverfahren von Crémant und Champagner ist identisch, “Champagner” darf sich allerdings nur der Schaumwein aus dem Anbaugebiet Champagne nennen. Nachdem wir zunächst den falschen Eingang gewählt hatten und in den Büroräumen der Firma standen, zeigte uns einen nette Mitarbeiterin den richtigen Weg und wir durften kostenlos drei unterschiedliche Sorten probieren. Von der besten Sorte nahmen wir eine Flasche als Souvenir mit.

Veuve Ambal

In Beaune angekommen folgte die Wohnungsübernahme, die bis auf die Parkplatzsuche reibungslos funktionierte und wir konnten Beaune auf einem Spaziergang vor dem Abendessen zum ersten Mal erkunden. Das Essen vergessen wir heute lieber – man sollte vielleicht auch nicht bei einem Franzosen Risotto bestellen und sich dann wundern, dass es mehr an warmen Milchreis erinnert. Man muss tripadvisor ja nicht immer glauben, aber im Nachhinein sahen wir, dass unser Restaurant auf Platz 102 der Restaurants in Beaune steht – im Fußball würde der Abstieg in die Amateuerklasse drohen.

Aber da nach Regen bekanntlich immer wieder Sonne folgt, waren die Absacker danach im Maison du Colombier und im Bistrot du Coin sehr nett und wir hatten nur einen kurzen Fußweg nach Hause.

Weißwein und Crémant
Cocktail der Woche (“wir haben keinen Kir”) und nochmal Weißwein

Bonne nuit!

 

 

 

 

 

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