Carouge (Schweiz) 05.06. – Nationen, vereint Euch!

Die Anzahl der Anzugträger, die uns heute in der Altstadt von Genf begegneten, lag deutlich über dem Durchschnitt unseres bisherigen Urlaubs. Vielleicht lag es an der UNO, die ihren europäischen Sitz in Genf hat, vielleicht aber machen sich die teuren Schweizer Uhren einfach besser zu einem Maßanzug?

Was fällt uns sonst noch zu Genf ein? Die hier erarbeiteten und vereinbarten Genfer Konventionen, der jährlich stattfindende Genfer Auto-Salon, Genf ist Sitz des internationalen Komitees des Roten Kreuzes und liegt sehr schön am südwestlichen Ufer des Genfersees.

Der Start für unsere Stadterkundung war – nach einer dank unseres Hotels kostenlosen Fahrt mit der Tram von Carouge in die Genfer Innenstadt – der Altstadthügel. Bestimmendes Bauwerk ist dort die Kathedrale St. Peter, die zwischen den Jahren 1160 und 1232 im romanisch-gotischen Stil erbaut wurde. Der spitze grüne Vierungsturm stammt aus dem Jahr 1895.

Besonders sehenswert im Innern ist die Makkabäer-Kapelle, die mit ihrer Farbenpracht einen Kontrast zum Rest der Kirche setzt.

Da lohnt es sich doch mal, nach oben zu schauen
Ein Engel schöner als der andere

Die Kathedrale dient aber nicht nur als Ort der Frömmigkeit: sie bietet auch die Möglichkeit, sich einen guten Überblick über die Stadt von oben zu verschaffen, wofür es sich auch lohnt, ein wenig Frühsport zu betreiben und die 157 Stufen hinauf zu klettern.

Genf von oben mit seinem Wahrzeichen “Jet d’Eau”

In der Stadt sind Uhren allgegenwärtig – Genf pflegt natürlich auch sein Image als Produktionsstätte für Luxusuhren – Vacheron Constantin, Franck Muller, Patek Philippe und selbstverständlich auch Rolex sind Uhren aus Genf. Wer der Schöpfer der Blumenuhr im Englischen Garten ist, wissen wir allerdings nicht – wahrscheinlich das städtische Gartenbauamt.

Blumenuhr von Genf mit garantiert längstem Sekundenzeiger der Welt
Vacheron Constantin
Franck Muller – selbsternannter Meister der Komplikationen

Die nächste von nahezu überall in der Stadt zu sehende Attraktion war der sogenannte Jet d’Eau: Die Wasserfontäne auf der linken Seite des Hafenbeckens schleudert bis zu 500 Liter Wasser pro Sekunde bis in 145m Höhe. Ursprünglich als Überdruckventil eines Wasserwerks vorgesehen, entwickelte sich die Fontäne zur Touristenattraktion und ist heute Europas höchster Springbrunnen.

Jet d’eau

Gleich nebenan besteht die Möglichkeit, sich das Schauspiel von einer Bar aus anzuschauen – nicht nur wir nutzten die Gelegenheit für eine kleine Pause.

Mittagspause in Genf

Unsere vom Hotel kostenlos ausgegebene Karte für den Nahverkehr schließt auch die Nutzung der kleinen Schiffe mit ein, die das rechte mit dem linken Ufer verbinden. Mit der Linie M4 fuhren wir vom Süd- zum Nordufer, an dem das Hauptquartier der UNO sowie weitere Institutionen wie die Amerikanische und die Russische Botschaft nicht weit voneinander entfernt, jedoch schwer bewacht, liegen. Mit uns war eine Schulklasse unterwegs, entsprechend unterhaltsam war die Überfahrt.

Mit der M4 auf Klassenfahrt – juchu
Entlang des Nordufers

Bis wir zum Gelände der Vereinten Nationen gelangten, durchquerten wir zunächst zwei Parks und den Botanischen Garten. Dummerweise liegt das Gelände auf einem Hügel, den wir erst komplett erklimmen mussten, danach durfen wir zunächst einmal um den gesamten Komplex herumlaufen. Vor dem Palais des Nations können Besucher einen Blick auf das Fahnenmeer der Mitgliedsstaaten der UNO werfen. Auf dem Platz davor steht die Skulptur “Broken Chair” – ein Mahnmal für die Opfer von Landminen.

Palais des Nations
Daniel Berset – Broken Chair (1997)

Wir nutzten die Tram-Karte erneut, um zurück zur Innenstadt zu fahren. Ein paar Haltestellen vor dem Umstieg nach Carouge stiegen wir aus, um noch ein paar Schritte am rechten Seeufer zu machen.

Blick auf das linke Seeufer

Jochen wollte sich im Anschluss noch das Patek Philippe Museum anschauen: 500 Jahre Uhrengeschichte werden hier veranschaulicht – die Geschichte und die Uhren der im Jahr 1839 gegründeten Marke Patek Philippe nimmt ein ganzes Stockwerk in Anspruch. Bei so vielen Uhren ist man als Besucher fast schon überfordert.

Fotos von innen gibt es leider keine – hat bestimmt mit der Versicherung des Museums zu tun.

Überfordert ist ein gutes Stichwort für das heutige Abendessen in Leo’s Pizzeria: Alex’ Pizza und Jochens Burger stellten uns vor unlösbare Aufgaben. Das Essen war sehr gut, die Portionen aber einfach nicht zu schaffen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert