Moltifao (Korsika) 09.06. – Miaou et Meuh

Nach einer angenehm kühlen Nacht – das Haus verfügt auf allen Etagen über eine Klimaanlage – in einem äußerst bequemen Bett erwartete uns am Morgen blauer Himmel und Sonnenschein – und das schon gegen 5 Uhr, da wir vergessen hatten, die Rolläden zu schließen.

Nachdem uns gestern Abend Chris herzlich willkommen geheißen hatte, begrüßte uns heute morgen kurz nach Betreten der Küche eine Katze: miauend hockte sie draußen auf dem Balkon und bat um Einlass. Wahrscheinlich war sie von anderen Gästen schon einmal gefüttert worden, bei uns wird sie leider darben müssen.

Bonjour, je m’appelle Cherie – Miaou!

Der Brötchenbringdienst namens Jochen startete gegen 8 Uhr seine Fahrt nach Ponte Leccia. Kurz nach 9 Uhr kehrte er nicht nur mit einem äußerst leckeren Baguette – wenn Franzosen etwas können, dann ist es das – sondern auch Espresso-Kapseln für die Nespresso-Maschine zurück. Ein herrlicher Tag konnte mit einem ordentlichen Frühstück starten.

Wir verbrachten den Vormittag lesend auf der Terrasse – am Abend hatte Alex schon zwei Bücher durch, doch zum Glück waren noch genügend Hörbücher im Gepäck. Der Platz auf der Terrasse ist einfach herrlich, nur ein bisschen mehr Schatten wäre nicht schlecht. Dankbar für die Sonne und die sommerlichen Temperaturen waren jedoch die Eidechsen, die sich von Zeit zu Zeit blicken ließen.

Der zweite Besucher des Tages

Am Nachmittag wurde Jochen unruhig und brach zu einer Fahrt weiter hinauf ins Asco-Tal auf. In einem Internetportal war er auf eine kleine Wanderung von eineinhalb Stunden gestoßen, die lohnend erschien. Heute war jedoch der Weg das Ziel, die Wanderung war ausgesprochen mühsam, die Beschilderung schlecht und zu sehen gab es auch nicht viel. Anstelle von schönen Bildern brachte Jochen vielmehr Schrammen an den Beinen vom dichten Gebüsch mit nach Hause.

Sieht ja eigentlich ganz nett aus, aber der Aufwand lohnt den Ausblick nicht
Felsenlandschaft im Tassineta-Tal

Die Fahrt 20 km entlang des Asco-Tals war jedoch sehr beeindruckend. Eine Herausforderung stellte nicht nur die enge Straße dar, sondern auch die immer wieder die Fahrbahn kreuzenden Kühe, die vom Autoverkehr gänzlich unbeeindruckt waren. Am Straßenrand konnte man an vielen Parkbuchten anhalten, um den herrlichen Ausblick zu genießen.

Schmale Straße und tiefe Schlucht – Kennzeichen des Asco-Tals
Hier findet sich auch der höchste Berg Korsikas, der Monte Cinto mit 2.706m
Für Autos, Radfahrer und Motorradfahrer ein beliebtes Ausflugsziel
Bonjour, je m’appelle 9857 – Meuh!
Durch nichts aus der Ruhe zu bringen

In Asco, wo sich zwei kleine Cafés und ein Restaurant finden, lockt eine weitere Sehenswürdigkeit die Besucher an: Kurz hinter dem Ort windet sich eine schmale Straße mit zwei Kehren bis hinunter zum Fluss, wo eine alte genuesische Brücke den Asco überspannt. Die Brücken, die man auch an anderen Stellen auf der Insel findet, stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und sind – neben den bisher noch nicht gesehenen Türmen – Zeitzeugen der Blüte der Insel unter der Besatzung der Herrscher aus Genua. Unerschrockene nutzten Vertiefungen im Fels, sogenannte Gumpen, für ein erfrischendes Bad im kühlen Nass.

Schönes Panorama für ein kleines Bad

Für das Abendessen waren wir heute selbst verantwortlich. Passend zum Frankreich-Aufenthalt – regional allerdings nicht ganz korrekt – gab es heute Elsässer Flammkuchen und einen Cidre aus der Normandie. Bis auf die Wahl der Wanderrouten kann es in den nächsten 2 Wochen so weitergehen.

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