Moltifao (Korsika) 11.06. – Klosterruine in Castifao

Da Alex am Ende des dritten Urlaubstages bereits ihr drittes Buch durchgelesen hatte, sollte man meinen, dass der heutige Tag keine besonderen Vorkommnisse bescherte – trotzdem gibt es ein paar Dinge zu berichten.

Das erste Highlight des Tages fand bereits um 6:30 Uhr statt, der Sonnenaufgang über Moltifao. Nun gut, eigentlich ging die Sonne deutlicher früher auf, zu der Zeit war der Fotograf allerdings noch nicht wach und zudem hatte die Sonne noch nicht die Wolken durchbrochen.

Der frühe Vogel macht frühe Bilder
Moltifao brennt nicht ab, auch wenn man die aufsteigenden Wolken fast für einen Großbrand halten könnte

Am späteren Vormittag hieß es dann Frühstück machen, Blog schreiben und korrigieren, Bücher lesen, entspannen. Gegen 15 Uhr startete Jochen zu einer weiteren Erkundung der Umgebung, heute zu Fuß. Unsere Vermieterin Chris hatte am Samstag abend erzählt, dass der Weg vor unserem Haus – auf dem bisher diverse Kühe grasten – direkt nach Castifao zur Ruine des Klosters Saint-François di Caccia aus dem 14. Jahrhundert führe.

Die Mönche wollten wohl einen guten Ausblick haben

Leider gehört die Beschilderung von Wanderwegen nicht gerade zu den Stärken des korsischen Tourismusverbandes. Als der Weg immer schmaler wurde und man sich die Frage stellen konnte, ob dies noch der Fußweg ist oder ein Trampelpfad von umherziehenden Kühen, war die einzig sinnvolle Option, sich zur nahegelegenen Straße durchzukämpfen und diese den Berg hinauf bis zum Kloster zu laufen, vorbei an einsamen Bauernhöfen und Hinterlassenschaften der letzten Jahrzehnte.

Cabrio mal anders interpretiert – ob man tatsächlich die Türen und den Kofferraumdeckel wiederverwerten konnte?

Bereits im 18. Jahrhundert stürzte ein Teil der Kirchendecke des Klosters ein, 1824 beschloss man, rund um die Kirche einen Friedhof für die Bewohner von Moltifao und Castifao anzulegen. Bei der letzten Ruhestätte spart man auf Korsika nicht: Eine schöne Lage, entweder direkt am Meer oder mit guter Aussicht, scheint Pflicht zu sein.

Bei den ungewohnt oberirdischen Gräbern wurde nicht gespart

Auf dem Rückweg entlang der Autostraße, die nur von wenigen Fahrzeugen genutzt wurde, bot sich immer wieder der Blick hinunter ins Tal auf Montifao.

Disteln machen sich auf Fotos deutlich besser als in der Nähe von Schien- und Wadenbeinen

Vor unserem Haus waren heute keine Kühe anzutreffen, diese hatten wohl Ausgang und spazierten durch die Gassen der Altstadt. Die Frage, ob sich niemand daran stört oder wie die Tiere wieder eingefangen werden, können wir leider nicht beantworten.

Ganz so idyllisch ist die Szenerie nicht, die Kühe passen sehr gut auf ihren Nachwuchs auf – man sollte sich ihnen nicht in den Weg stellen

Die Geschichte zum heutigen Abendessen ist schnell erzählt: Die Bedienung des Induktionskochfeldes unserer Küche war intuitiv und 10 Minuten später gab es Nudeln mit Pesto und Salat, wir haben schon schlechter gegessen. Zu einem kleinen Absacker fuhren wir anschließend nach Asco. Auf der Terrasse der Auberge L’acropole genehmigte sich Alex einen Kir und Jochen probierte das Kastanienbier Pietra, das seit 1996 auf Korsika gebraut wird.

Fast ein Werbefoto, nur das Stromkabel müsste wegretuschiert werden – aber viel wichtiger, es schmeckt auch

Da unser Bericht mit einem Foto von Moltifao im Morgengrauen begonnen hat, soll er nun mit Moltifao in abendlicher Beleuchtung enden:

Bonne Nuit!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert