Der erste Auftrag des Tages hatte Jochen am frühen Nachmittag erledigt – der erfolgreiche Abschluss der ersten Urlaubslektüre. Zum Glück bestand die Aufklärung der Geschichte nicht darin, dass im letzten Teil des Buchs plötzlich ein bei der Geburt getrennter eineiiger Zwilling auftaucht und damit alles erklärt ist (in diesem Sinne viele Grüße an die Autoren des Films Die purpurnen Flüsse).
Der Blog vom Vortag war ebenfalls bereits im Entwurfsstadium fertiggestellt und an die Qualitätssicherung mit Namen Alex weitergegeben, so konnte Jochen zu einer weiteren Erkundung der Insel aufbrechen. Nachdem die letzte Wanderung aus dem Korsika-Reiseführer bereits ein Erfolg war, stand heute die Nächste auf dem Programm – eine kurzer Küstenspaziergang bei Bonifacio, aufgrund der Temperaturen über 30 Grad und fehlendem Schatten allerdings auf die Hälfte verkürzt.
Erstes Ziel war der Leuchtturm am Capo Pertusato. Von Figari kommend windet sich die Fahrstraße am Hafen von Bonifacio stadtauswärts und endet an militärischem Sperrgebiet mit Signalstation, die wir von der Stadt aus fälschlicherweise als Leuchtturm identifiziert hatten. Von hier führte der Fußweg zu dem Leuchtturm, der ungefähr einen Kilometer entfernt steht.
Am herrlichen Strand unterhalb des Leuchtturms genossen einige Urlauber ein Sonnenbad, türkisfarbenes Meer inklusive.
Von hier schlängelte sich der Weg an den Klippen entlang, immer mit Blick auf die Kalksteinfelsen, und in der Ferne am Horizont ist bereits Bonifacio auf dem Felsplateau zu erkennen.
Nach der Rückkehr zum Auto folgte das Umparken auf einen Parkplatz in der Nähe des Hafens und die zweite Etappe der Wanderung konnte beginnen: Vom Hafen aus führt eine steile Treppe hinauf zur schmalsten Stelle zwischen Unter- und Oberstadt, dem Col Saint-Roch. Von der Stadt abgewandt steigt der Fußweg zu einer kleinen Aussichtsplattform an, von der man bereits einen schönen Ausblick auf das auf dem Kalksteinplateau liegende Bonifacio hat.
In der Folge ergaben sich immer wieder herrliche Perpektiven auf die Küste und die Stadt.
Danach ging es den gleichen Weg zurück zum Hafen, um Infomaterial für den geplanten Bootsausflug am kommenden Tag zu erhalten: Für knapp unter 20 EUR wird eine einstündige Bootstour angeboten.
Das Ausflugsschiff wird dabei bestimmt nur unwesentlich kleiner als die im Hafen vor Anker liegende Cocoa Bean sein – allerdings mit deutlich mehr Gästen an Bord: Die 74 m lange Luxusyacht kann lediglich 12 Gäste beherbergen, hat dafür aber 19 Crewmitglieder und kostet pro Woche Charter den geringen Unkostenbeitrag von 550.000 EUR. Leider war nicht in Erfahrung zu bringen, wer gerade der Mieter der Yacht ist.
Auf dem Rückweg war noch Hackfleisch, Tomatensoße und Salat für das Abendessen zu besorgen, das heute wieder ein Eigenregie erstellt wurde.
Zum ersten Mal im Urlaub schauten wir dabei französisches Fernsehen: auf TF1 wurde im Vorabendprogramm die französische Variante von Wer wird Millionär gezeigt. Der französische Günther Jauch heißt Camille Combal.
Noch eine wichtige Info für Frankreich-Urlauber, deren Autoscheibe zu Bruch geht: In der Pause flimmerte Werbung für Carglass über die Mattscheibe – allerdings ohne das nervende Jingle.