[Hinweis: Auf dieser Tour ist Jochen alleine unterwegs]
Die Beschreibung der heutigen Tour in Kurzform lautet: “Sehr schöne, aussichtsreiche Rundtour im Zugspitzgebiet. Jede Menge Einkehrmöglichkeiten, aber auch steile Anstiege”.
Doch zunächst galt es, den Start in den Tag nicht zu verschlafen – dabei halfen draußen vor dem Hotel Rinder, die zu einer anderen Weide getrieben wurden und deren Glocken jeden Handy-Wecker ersetzen können.
Start der Tour war in Garmisch auf dem Parkplatz des Skisprung-Stadions, wo jedes Jahr zu Neujahr Fans darauf hoffen, einen deutschen Sieger bejubeln zu dürfen. Von dort folgten nach einem gemächlichem Start die in der Tourbeschreibung aufgelisteten steilen Anstiege. Bis Wamberg in drei Kilometer Entfernung (und dreihundert Höhenmeter nach oben) war die Energie des halben Frühstücks schon aufgebraucht.
Weitere gut 200 Höhenmeter folgten bis zum Berggasthof Eckbauer. Pünktlich um 10 Uhr zur Eröffnung des Lokals nahm ich im Biergarten Platz und füllte meine Flüssigkeitsreserven auf.
Wenn es auf der einen Seite nach oben geht, muss es auch wieder nach unten gehen: In Serpentinen führte der Weg hinab ins Tal der Partnach und schließlich an die Eingangsschranke zur Klamm. Der Zugang erfolgte für mich mit der Classic ZugspitzCard, andere Gäste besorgten sich Tickets am Automaten – hier muss niemand mehr sitzen und Eintrittskarten verkaufen.
Es ist definitiv beeindruckend, was die Partnach in Jahrtausenden in den Fels gegraben hat. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts nutzte man die Klamm, um mittels der sogenannten Trift an den Hängen des Tals geschlagenes Holz im Frühjahr, wenn der höchste Wasserstand zu erwarten ist, ins Tal zu befördern. Wenn sich Holz in dem engen Tal verkeilt hatte, mussten die Arbeiter mühevoll von oben ins Tal absteigen und den Stau beheben. Das führte dazu, die Klamm mittels eines Fußwegs zu erschließen, der heute als Touristenattraktion genutzt wird. In der Klamm herrschte Hochbetrieb – Massen an Menschen (teilweise mit Hunden) schlängelten sich entlang dem schmalen Weg. Es kam immer mal wieder zu Staus und letztendlich war ich froh, am Ende der Klamm angekommen zu sein. Einen Vorteil hatte der Besuch jedoch: Es war sehr erfrischend und kühl, durch die tiefe Schlucht zu laufen.
Nur ein schmaler Weg führt durch Tunnel und unter Felsvorhängen durch das schmale Tag, während Wasser von oben herunter tropft und unten die Partnach ins Tal rauscht
Zurück am Parkplatz des Olympiastadions machte ich mich mit dem Auto auf den Weg zur Talstation der Alpspitzbahn. An gleicher Stelle fährt auch die Kreuzeckbahn in die Berge, allerdings in eine leicht andere Richtung. Mein Plan war, zunächst mit der Alpspitzbahn nach oben zu fahren, dann zur Bergstation der Kreuzeckbahn abzusteigen und von dort hinab ins Tal zu fahren. An der Bergstation der Alpspitzbahn hat man im Jahr 2010 die Aussichtsplattform AlpspiX errichtet: Mutige können über die Gitterroste bis ganz nach vorne gehen, um dann gut 1000m über dem Höllental zu stehen. Mit großem Respekt wagte ich mich auf die Plattform.
Im Anschluss machte ich mich auf den Weg zur Bergstation der Kreuzeckbahn, setzte mich auf die Terrasse der Kreuzalm und ließ mir mein Abendessen schmecken. Danach ging es mit der Kreuzeckbahn zum Parkplatz in Garmisch zurück.