Garmisch 24.08. – Karwendelschlucht und Gleirschklamm

[Hinweis: Auf dieser Tour ist Jochen alleine unterwegs]

Es sollte heute ein nicht zu anstrengender Wandertag werden mit Start in Scharnitz werden, wo sich nach Westen hin das Karwendelgebirge erhebt. Im Vorfeld hatte ich zwei Touren rausgesucht – eine recht kurze mit 6,7 km mit dem Titel “Rund um die Karwendelschlucht” und die zweite längere 13,9 km lange Tour mit dem Titel “Gleirschklamm und Hochwaldweg Runde“. Die beiden Täler decken zwei der drei großen Gebirgstäler des Karwendel ab, lediglich für das das Hinterautal, in dem sich die Isarquellen befinden, hatte ich keine geeignete Tour gefunden. Kurz vor Scharnitz vereinen sich die drei Gebirgsbäche Karwendelbach, Gleirschbach und Isar zu einem Fluss und fließen fortan als Isar weiter gen Norden bis zur Mündung in die Donau.

Zunächst war es gar nicht so einfach, einen Parkplatz in Scharnitz zu finden. Der zentrale Parkplatz P2 war geschlossen und nach etwas längerer Suche wurde ich auf dem P4 am Mühlberg etwas außerhalb der Stadt fündig. Auf dem geschlossenen Parkplatz fanden die Vorbereitungen für den Karwendelmarsch statt: Bei der Tour einmal quer durch das Karwendel bis nach Pertisau am Achensee haben die Läufer oder Wanderer 52 km und 2.281 Höhenmeter zurückzulegen. Die Siegerzeit lag im letzten Jahr bei unglaublichen 4:13:56. Ich muss sicherlich nicht erwähnen, dass ich für meine heutige Tour über 18 km und rund 550 Höhenmeter länger unterwegs war.

Eindeutig zu erkennen, dass hier die Isar unter der Brücke in Scharnitz hindurch fließt

Eigentlich waren für heute gar keine 18 km geplant, aber nach 3 km stellte ich fest, dass ich die “falsche” Tour – die kürzere, nur 6,7 km lange – in Angriff genommen hatte. Zum Glück kreuzten sich die beiden Touren an einer Stelle, so dass ich die “richtige” Tour fortsetzen konnte. Highlight des ersten Teils der Wanderung war sicherlich der Blick von oben in die Karwendelschlucht.

In Jahrtausenden Arbeit hat der Karwendelbach gute Arbeit geleistet und sich tief in den Fels gegraben
Nochmal eine andere Perspektive auf die Karwendelschlucht

Anschließend ging es bis zu einer Isarbrücke hinab und von dort aus in das Tal der Gleirsch, die einen tiefen Canyon in den Kalkstein gegraben hat. Das Rauschen des Gebirgsbachs war fortan der Begleiter durch die spektakuläre Schlucht, die ebenso wie die Partnachklamm in Garmisch in früheren Zeiten für die Trift, den Abtransport des geschlagenen Holzes, genutzt wurde.

“Ich glaube ich stehe im Wald hier”
Gleirschklamm – Im Gegensatz zur Partnachklamm nicht ganz so schmal, nicht ganz so wild, deutlich weniger Besucher – aber trotzdem sehr schön
Blick in die Gleirschklamm – schön anzuschauen aber schwer auszusprechen
Blick zurück in die Klamm

Als sich das Tal weitete, zweigte der Weg auf eine breite Fahrstraße ab und schlängelte sich auf die Höhe oberhalb des Tals. Etwa auf der Mitte des – auch aufgrund der deutlich gestiegenen Temperaturen und der teils schattenspendenden Bäume am Wegrand – anstrengenden Anstiegs kam ein junger Kerl aus einem schmalen Seitenweg herausgejoggt und fragte, ob es hier zur Isarquelle gehen würde. Fit war er offensichtlich, aber nicht wirklich gut vorbereitet, er war an einer Abzweigung vorbeigelaufen, musste wieder ein ganzes Stück zurück und dann noch 800 Höhenmeter den Berg hinauf. Aber das schockte ihn nicht und er machte sich joggend auf den weiteren Weg. Etwas neidisch schaute ich dem lockeren Schritt hinterher und setzte meinen Weg fort.

Durch den Hochwald ging es schließlich mit immer wieder beeindruckenden Blicken auf die Höhenzüge des Karwendels zurück nach Scharnitz.

Über den Hochwald geht es zurück in Richtung Scharnitz
Blick auf den Kienleitenkopf

Kurz vor dem Erreichen des Isartals gab es noch einen Wasserfall zu bestaunen, den junge Menschen für eine kleine Privatparty nutzten. Ich hingegen war froh, eine Kneippanlage zu erreichen, um darin meine müden Füße zu erfrischen.

Für eine Abkühlung reicht das Wasser aus
Noch ein letzter Blick auf das breite Bett der Isar, die Richtung Scharnitz fließt

Nach der Rückkehr zum Auto ging es schnurstracks zur Talstation der Wankbahn – schließlich mussten die Freifahrten mit der Classic ZugspitzCard ausgereizt werden. Die Scheiben der viersitzigen Kabinen fungierten wie Brennglas, man konnte somit auch komplett ohne sich zu bewegen ordentlich ins Schwitzen geraten.

Saunafeeling in der Wankbahn

Durch die Wanderung, die länger als geplant gedauert hatte, war die Küche der Sonnenalm leider bereits geschlossen, kleine Gerichte standen jedoch noch zur Auswahl. Mit einer Pfannkuchensuppe und einer kleinen Portion Kaiserschmarrn kann man auch satt werden.

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